Seit Mittwoch streikt nun die BVG, der öffentliche Nahverkehr ist fast vollständig zum Erliegen gekommen. Einige wenige Ausnahmen, zum Beispiel der Zubringer-Bus zum Flughafen Tegel, fahren noch. Seit Mittwoch ist die Stimmung in Berlin gedrückt, viele versuchen auf die S-Bahnen auszuweichen und sind noch mal einen Zacken unfreundlicher und rabiater unterwegs als sonst. Morgen wird das totale Chaos auf uns zukommen, denn dann fahren auch keine S-Bahnen mehr und die Straßen werden mit Autos verstopft sein, so wie es Berlin lange nicht gesehen hat. Die Leute kommen nicht zur Arbeit und die Besucher in Berlin werden erstmal Augen machen, sie sind oft nicht so informiert wie ein Ortsansässiger.
Bis zum Freitag wird dieser Zustand anhalten und dann wird überlegt, ob das Ganze bis Ostern auszuweiten. Eins frage ich mich hierbei, denken die BVG und die Lokführer eigentlich auch an die Menschen, die es im Endeffekt trifft? Klar ist, das ein Streik fast immer auf dem Rücken der Allgemeinheit ausgetragen wird, aber in diesem Maße, wie es derzeit stattfindet und schon zum zweiten Mal in diesem Jahr (wir haben Anfang März!) ist es einfach nur noch unverschämt. Ich kann mittlerweile kein Verständnis mehr für dieses Vorgehen aufbringen. Die Website der S-Bahn-Berlin ist zusammengebrochen, kein Wunder denn viele Berliner werden gerade versuchen in Erfahrung zu bringen, wann der letzte Zug nun fährt.
Ich empfehle jedem, der eine Monatsmarke hat, egal ob von BVG oder S-Bahn, die Tage, die der Verkehr eingeschränkt oder ganz zum erliegen gekommen ist, zu reklamieren. Auf der Website der BVG steht dazu ein Artikel, dieser ist jedoch an Dreistigkeit kaum noch zu übertreffen. So soll man seine Monatsmarke abgeben oder besser noch einsenden. Für eine verspätete Bearbeitung soll man natürlich Verständnis haben und wenn die Marke auf dem Postweg verschwindet? Nicht das Problem der BVG … sondern das der Kunden.
Ich für meinen Teil bin nun schon über ein Jahr Abo-Kunde und kann meine Monatsmarke nicht einfach mal zurückgeben und darauf hoffen, dass der Streik genau bis zum Ende des Monats geht. Wie stellt sich das die BVG vor? Soll ich dann den Rest des Monats Einzelfahrscheine kaufen? Ich glaube es einfach nicht, wie man so unverschämt sein kann. Ich werde auf jeden Fall ab 05. März 2008 bis zum letzten Streiktag eine Erstattung der Kosten fordern und wenn ich mich dafür durch mehrere Instanzen streiten muss. Zu sagen, dass für Tage, die vor der Abgabe der Marke liegen, keine Erstattung möglich ist, hat erschreckende Ähnlichkeitg zu Anträgen, die man bei deutschen Ämtern stellt. Nicht mit mir! Das wird kein Spaß, aber ich sehe nicht ein, wieso die BVG über derzeit anderthalb Wochen keine Leistung erbringt und trotzdem die Fahrpreise kassiert.
Ich halte euch auf dem Laufenden, wird sicher ein etwas längerer Prozess werden.