Die U-Bahnlinie 55

Die U55 ist nicht nur die neuest, teuerste und unnützeste U-Bahn-Linie, die Berlin hat, nein sie ist auch noch autonom. Gestern, am 08. August 2009 war die feierliche Eröffnung der Kanzlerbahn, die schon unter Kohls Zepter gewünscht war. Nun endlich hat man es geschafft und irgendwann, wohl so bis Ende 2017, soll die U55 auch mit der U5 verbunden werden.

Was ich mich bei der Bahn frage ist, wer diese drei Stationen eigentlich braucht? Die Politiker selbst werden ganz bestimmt nicht ihre hübschen Anzüge in einen Ubahnsitz zwängen und neue Bereiche, die dem Berliner oder auch Berlin-Besucher bisher verwehrt blieben, wurden auch nicht erschlossen. Über 300 Millionen Euro hat der Spaß gekostet. Für die Einen ein wichtiger Schritt, für meine Begriff verschwendetes Geld, was eine hoch verschuldete Stadt wie Berlin durchaus in anderen Bereichen hätte besser unterbringen können.

Dennoch werde ich mir die U55 in den nächsten Tagen mal anschauen. Ein mal hin und zurück fahren werde ich wohl auch, aber trotzdem bin ich von der ganzen Sache nicht so begeistert. Wenn die Linie dann 2017 an das bestehende Netz angeschlossen wird, macht sie vielleicht mehr Sinn.

Die BVG spricht kein Englisch

Jedenfalls nicht mehr nach Mitternacht. So erzählte mir Jasper letztens am Telefon, dass er mal wieder nachts in Berlin unterwegs war und den erfolglosen Versuch einer Touristengruppe aus Frankreich erlebte, wie sie versuchten an einer BVG-Infosäule in Erfahrung zu bringen, wie sie jetzt am besten zu ihrem Zielort kommen.

Nach dem „Bitte haben sie ein wenig Geduld“-Geplärre über den halben U-Bahnhof kam dann auch ein Kollege der BVG ans Sprachrohr. In der englischen Sprache versuchte einer der Berlinbesucher seine Frage zu stellen und wurde prompt mit den Worten „I don´t understand“ und einem Trennen der Verbindung abgewürgt.

Nicht nur dass dies ziemlich frech ist, ich finde es zudem mehr als peinlich, das es in einer Weltstadt wie Berlin zu solchen Situationen kommt. Anstatt zu versuchen, sich mit der Situation auseinander zu setzen, geht man ihr aus dem Weg. Wirklich schade sowas.

BVG Wertmarken 2009

Alles wird anders, alles wird neu. Ab 2009 bekommen BVG Abokunden ihre Marken nicht mehr für ein ganzes Jahr, sondern immer halbjährlich zugsandt. In der aktuellen Ausgabe des BVG Kundenmagazins meint man, dies wäre ein Vorteil, da der Kunde dann nicht mehr so viele Marken zu Hause aufbewahren muss. Für mich hinkt das Argument ein wenig.

Ich denke eher, dass man die Marken auch weiterhin ganz normal per Post versenden will und somit die dadurch entstehenden Schäden einzudämmen versucht. Ich habe ja letztes Jahr meine Marken nicht erhalten (wer auch immer die abgegriffen hat) und musste mir Ersatzmarken holen. Mal sehen wie es dieses Jahr läuft.

Gespannt bin ich auf jeden Fall auf das neue Design der Karten. So sollen die neuen Wertmarken in Scheckkartenformat ausgeliefert werden, was eine zusätzliche Trägerkarte überflüssig macht. Ende Dezember sollen dann die ersten Marken rausgehen.

BVG Jahresabo

Ich bin auch dieses Jahr sehr gespannt, wann und ob mich meine Monatsmarken für 2009 erreichen. Letztes Jahr war es ja so, dass ich bis Ende Dezember keine hatte und dann mal bei der BVG anrief. Dort versicherte man mir, dass die Marken längst verschickt wurden, also lief ich am Alexanderplatz beim Kundenzentrum vorbei und durfte mir Ersatzmarken holen.

Dieses Jahr ist die BVG hoffentlich schlauer und versendet die Marken wieder per Einschreiben. Das mag vom Porto zwar teurer sein, aber es ist um Welten sicherer und erspart dem Kunden zusätzliche Wege. Ich überlege noch, ob ich im Laufe der Woche vielleicht mal bei der BVG anrufe und mich erkundige, wie es dieses Jahr wohl laufen wird. Meine letzte Marke ist jedenfalls verklebt.

Update: Der nette Herr vom Abo-Service meinte eben am Telefon (256 – 201 24), dass ich die neuen Marken zwischen Weihnachten und Silvester erhalten werden. Na mal schauen, ob es dieses Jahr klappt, oder ob ich wieder zum Service-Center fahren darf.

Gewalt im öffentlichen Nahverkehr

Das Logo der BVG In den letzten Tag habe ich immer wieder Artikel im Tagesspiegel gelesen, dass die Gewalt gegen BVG-Mitarbeiter keine Seltenheit ist. Das fällt schon mal ein ausfälliges Wort oder der Fahrgast wird handgreiflich. Klar ist, dass in letzter Zeit viele Menschen mit Miesepeter-Gesichtern durch die Stadt laufen. Die Stimmung ist nicht die Beste.

Das Thema ist wohl auch gerade in der Politik stark diskutiert, so spricht man von einer Fahrpreiserhöhung im Tausch für mehr Sicherheit in Bus und Bahn. Sogenannte BVG-Marschalls sollen eingesetzt werden, um für Sicherheit zu sorgen. Ähnlich den Sky-Marschals im Flugzeug, jedenfalls kommt mir das so vor. Natürlich ist es nicht realistisch, in jeder Bahn und jedem Bus mindestens einen solchen Sicherheitsmann zu haben.

Die BVG-Sicherheitsleute sieht man zwar auch ab und zu, aber die Zahl der Mitarbeiter ist wohl begrenzt. So setzt man die 3er-Teams in kritischen Gegenden ein, wozu Schöneberg und Charlottenburg nicht unbedingt zählen. Manchmal haben sie sogar einen Hund dabei, aber sind wir mal ehrlich, Sicherheit vermitteln sie nicht unbedingt.

Das Logo der RATP Was ich erstaunlich fand, war die Aussage dass man in Frankreich (natürlich) auch mit diesen Problemen zu kämpfen hat. Dort zieht man aber nicht unbedingt eine Erhöhung der Fahrpreise in Betracht, sondern stellt die Strecken, wo es besonders schlimm ist, einfach ein. Die Franzosen sind da wohl etwas anders gestrickt, aber das löst das Problem wohl am besten. Schwierig nur, dass dies dann auf Kosten aller Fahrgäste geht.

Zu meiner Zeit in Frankreich kann ich mich jedoch nicht an irgendwelche Auseinandersetzungen in den Bussen erinnern. Man hörte zwar oft ein genervtes „La Porte!“, aber das haben wir in Berlin auch. Hier will nur nicht der Fahrgast zur Türe raus, sondern der Busfahrer weiter. „Bitte die hintere Tür freigeben!“. Die nächste Fahrpreiserhöhung kommt auf jeden Fall, mit oder ohne Kloppe.

Ich persönlich bin dieser Tage mit einem Lächeln unterwegs und Grüße den Busfahrer, wenn ich einsteige und manchmal sagt man auch Auf Wiedersehen. Natürlich nur an Endstationen.