Bisher ist mir bei Apple Produkten noch nie etwas kaputt gegangen. Diese Woche ereilte mich dann aber das Schicksal und beschnitt mein iPhone 4 in ein paar Funktionen. Der Ausschalter reagierte in den letzten Tagen immer schwerfälliger, bis er Donnerstag Abend seinen Geist aufgabe. Am Freitag wollte ich das Gerät bereits zur Reperatur bringen, aber aufgrund von Zeitmangel musste ich dieses Vorhaben auf den heutigen Samstag verschieben. Eigentlich dachte ich, dass ich in einer halben Stunde durch bin, letztendlich hat es mich ganze drei Stunden und insgesamt der Besuch von drei Geschäften gekostet.
GRAVIS Store
Nachdem ich gestern kurz den Kundenservice der Telekom angerufen hatte, fuhr ich heute guter Dinge zum GRAVIS Store am Ernst-Reuter-Platz. Da ich das Gerät dort gekauft habe, dachte ich mir ich bin da an der richtigen Adresse. Dort angekommen erklärte ich dem Service-Mitarbeiter, dass mein iPhone am Ein- und Ausschalter defekt sei. Nach kurzem Prüfen des Gerätes meinter der Mitarbeiter dass sie das Gerät einschicken könnten. Auf die Frage hin, ob ich für die Zeit ein Leihgerät erhalten könnte, kam ein klares nein. Meinen ungläubigen Blick bemerkend, fügte er noch hinzu, dass ich für 20 Euro Gebühr ein Leihgerät erstehen könnte. Kostenlos ging dies nur in einem T-Punkt der deutschen Telekom. Da ich nicht bereit war, diese 20 Euro zu zahlen, suchte mir der GRAVIS-Mitarbeiter den nächsten T-Punkt raus. Dieser war am Kurfürstendamm gelegen.
T-Punkt Kurfürstendamm
Nach einer kurzen Busfahrt und ein paar Minuten zu Fuß kam ich an besagtem T-Punkt an. Dieser war aber aufgrund eines Wasserschades geschlossen, was meine Stimmung nicht unbedingt verbesserte. Ein Hinweiszettel an der Tür sprach von zwei Optionen. Ein T-Punkt in der Blissestraße, der bis 14:00 Uhr geöffnet hatte (es war in diesem Momant 13:48 Uhr) und der T-Punkt am Potsdamer Platz. Dieser hat bis 21:00 Uhr geöffnet, also entschied ich mich, zum Potsdamer Platz zu fahren.
T-Punkt Potsdamer Platz
Hier angekommen, war ich froh keine Warteschleife vorzufinden. Die Dame am Counter meinte auch sofort, dass ich das Telefon dort in Reperatur geben muss, wo ich es gekauft habe. Ich sollte also zurück zum GRAVIS fahren, dem Beginn meiner Reise. Dass mir das missfiel erklärt sich von selbst. Ich wies darauf hin, dass man mir am Telefon des Telekom-Kundenservices zugesagt habe, dass ich ein Leihgerät bekäme.
Daraufhin bot man mir an, aus zwei Sony Ericsson Geräten zu wählen. Andere mobile Endgeräte waren derzeit nicht verfügbar. Auch die Aussage, dass ich knapp 70 Euro Monatsgebühr habe, schien an dieser Einstellung nichts zu verändern. Mehrmals verschwand die Mitarbeiterin der Telekom im hinteren Bereich des T-Punkts und führte auch das eine oder andere Telefonat. Sie wollte sich rückversichern, dass sie das iPhone auch zur Reperatur annehmen kann. Dass GRAVIS das Gerät auch nur zu Telekom schickt, spielt hierbei scheinbar keine Rolle und hier konnte man mir auch keine Antwort geben, warum es schwierig ist, das Gerät an jedem beliebigen T-Punkt abzugeben.
Wie dem auch sei, zwischendrin kam ein Kunde wieder, um sein iPhone 4 abzuholen und brachte in 3GS Leihgerät zurück. Dieses erhielt ich dann freundlicherweise als Ersatz für die Zeit, die ich jetzt erstmal ohne iPhone 4 verbringen werde. Die Reperatur kann sich auf bis zu zwei Wochen ziehen, ich hoffe jedoch dass sie schneller damit fertig werden. Insgesamt eine Stunde habe ich im T-Punkt verbracht und wäre ich nicht so hartnäckig geblieben, würde ich entweder wieder bei GRAVIS stehen oder mit einem Sony Ericsson Mobiltelefon unterwegs sein.
Fazit
Wenn was kaputt geht, ist der Kunde eindeutig in Schwierigkeiten. Gleichwertige Leihgeräte oder gar die Ersetzung des defekten Telefons kommen scheinbar nicht in Frage. Der zeitliche Aufwand ist enorm, in meinem Fall hat es drei Stunden gekostet und ein wenig Überzeugungskraft gebraucht, dass ich nun doch noch ein iPhone als Leihgerät erhalten habe. Die deutliche Aussage von mir, ich würde mich beschweren und dass das kein guter Kundenservice ist, haben hier wohl ihren Teil dazu beigetragen. Auch dass ich Presse-Kunde bin und das Glück mit dem zurückgebrachten Leihgerät spielten hierbei eine nicht unerhebliche Rolle. Was ich mich frage ist, ob es in Städten mit einem Apple-Store deutlich einfach ist, defekte Ware auszutauschen oder ob dort die Wege genauso steinig sind.