Selbstständigkeit: Stand der Dinge

soschlmidia Drei Monate bin ich nun selbstständig und eins kann ich sagen, ich bereue diesen Schritt keinesfalls. Ich bin sogar sehr froh, diesen Schritt getan zu haben und irgendwie muss ich auch meinem Ex-Chef dankbar sein, dass er mich in diese Richtung gedrängt hat.

Seit Dezember 2010 arbeite ich für drei Auftraggeber, zwei davon kommen aus Berlin, der dritte aus München. Dieses auf mehreren Hochzeiten tanzen hat mir ja schon immer gefallen, nun kann ich dies auch beruflich tun. Im Januar und Februar sind weitere Auftraggeber hinzugekommen, sodass ich mittlerweile zeitlich an gewisse Grenzen stoße, wenn ich mir mein Wochenende bewahren möchte. Daher suche ich händeringend nach anderen Freiberuflern in meinem Bereich, um ein größeres Volumen an Aufträgen abarbeiten zu können.

Eine weitere Entwicklung ist die Tatsache, dass ich immer mehr zum Berater und immer weniger zum ausführenden Organ werde. ImmobilienScout24 hält mich sozusagen im operativen Geschäft, denn hier bin ich auf Facebook und Twitter größtenteils im Kundenservice tätig. Bei Auftraggebern wie zum Beispiel Jeschenko wird mehr mein Wissen um das Thema Social Media gefordert. Ein sonderbares Gefühl, als Informationsträger zu agieren und anderen Menschen Wissen zu vermitteln. Nicht unangenehm, aber neu für mich.

Durch meine aktive Nutzung des Social Web habe ich einen enormen Vorteil gegenüber Dienstleistern, die sich vielleicht nur beruflich mit dem Thema auseinandersetzen. Ich lebe Social Media sozusagen und das im Vergleich zu anderen Nutzern ziemlich exzessiv. Es gibt im Grunde kein Social Media Service, den ich noch nicht genutzt habe. Mein Tag beginnt und endet mit Facebook. Durch diese Nähe zum Produkt bin ich ständig auf dem neuesten Stand und gewährleiste somit auch für meine Kunden immer den aktuellsten Wissensstand. Keine Neuerung geht unbemerkt an mir vorbei und da das Social Web im ständigen Wandel ist, dürfte dies ein unerlässlicher Mehrwert sein.

Momentan bin ich drei Tage die Woche bei ImmobilienScout24 im Büro, einen weiteren Tag arbeite ich bei der get2Card, ebenfalls im Büro. Hinzu kommen Bodo Hoffmann aus München, die Berliner Stadtreinigung, der Spiel des Jahres e.V. und die Jeschenko MedienAgentur in beratender Form. Meine Woche hat langsam zu wenig Tage, sodass ich oftmals auch am Wochenende arbeite. Auch die Arbeitszeiten sind bei mir recht fließend. Da kommt es schon mal vor, dass man Freitag Abend um 23:00 Uhr noch auf eine Anfrage antwortet oder am Sonntag Vormittag auf ein Brunch-Angebot in Berlin hinweist.

Drei Monate Selbstständigkeit bescheren mir ein gutes Gefühl und dank des noch sehr großen Marktes brauche ich mir vorerst keine Sorgen um Auftragsnot zu machen. Es gibt zwar einige, große Mitspieler. Agenturen die sich auf Social Media spezialisiert haben, die sind aber oft deutlich kostspieliger für den Kunden. 2011 wird in Deutschland das Jahr des Social Web werden, nicht nur die Firmen sind dem Thema aufgeschlossener gegenüber, auch die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt in Bezug auf Beratungsleistungen für Social Media ist spürbar angestiegen.

Wer so aktiv im Social Web ist wie ich und ein Faible für Facebook und Co. hat sollte über einen Job in dem Bereich nachdenken. Ob als Freiberufler (was meines Erachtens die bessere Wahl ist) oder in einem Angestelltenverhältnis, sei hier erstmal dahingestellt. Social Media ist die Zukunft, auch wenn ich hier und da immer noch von einer angenommenen Eintagsfliege höre. Nur komisch dass diese im Fall von Facebook schon sieben Jahre alt ist 😉

4 Antworten auf „Selbstständigkeit: Stand der Dinge“

  1. Hm, scheint ja gut zu laufen. Was darf ich mir denn bei deiner Tätigkeit genau vorstellen? Du verwaltest die Facebook-Auftritte deiner Kunden?

    Grüße!
    Christian

  2. Hallo Christian, zum Einen betreue ich durchaus Facebook-Seiten für Unternehmen, auf der andere Seite berate ich auch, was es für Möglichkeiten im Social Web für Unternehmen gibt.
    Denkst Du auch über eine Selbstständigkeit nach?

  3. Nicht, dass es mir bewusst wäre. 😀
    Es fällt gerade nur auf, wie viele Unternehmen ins Facebook drängen und irgendwelche Aktionen schmeißen, um auch ja präsent zu sein.
    Und zack, stolpert man (interessanterweise aufgrund der Joycard…) über das Blog von jemandem, der mit Beratung und der Pflege von FB-Auftritten Geld verdient. 😀
    Interessant klingt es jedenfalls allemal. Und macht sicherlich auch riesig Spaß.

  4. Es macht auf jeden Fall Spaß. Hehe, so hast Du mich als gefunden. Das Thema Joycard ist glaube ich ein Thema, das zum einen viele Leute auf meinen Blog führt und zum anderen ziemlich leidig, da mir der Inhaber der Joycard ziemlich auf die Nerven geht. Naja, wie auch immer, Dir eine schöne Woche noch 🙂

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