Wikipedia und seine angebliche Demokratie

Im August habe ich mal wieder versucht, einen neuen Beitrag bei der Wikipedia einzustellen. Nachdem ich schon 2009 und 2010 meine Schwierigkeiten mit der größten Enzyklopädie im Netz hatte, wagte ich letzten Monat einen neuen Versuch. Soviel sei schon mal gesagt, es war wieder einmal vergebens. Vielleicht sollte ich mir einfach einen neuen Benutzer-Account machen, kann mir gut vorstellen dass zum Beispiel der Versuch, den Begriff Spieleabend zu etablieren, noch verzeichnet ist

Im aktuellen Fall habe ich für einen Auftraggeber versucht, dessen Unternehmen bei der Wikipedia einzustellen. Andere Firmen, die im selben Markt tätig sind, werden dort auch geführt, warum also nicht auch diese Firma? Nachdem ich als Vorlage eine der besagten anderen Firmen kopiert hatte, änderte ich die entsprechenden Eckdaten, das Logo und die Produkte. Speichern und warten. Wenige Stunden später sah ich dann, dass es nicht nur eine Löschdiskussion gab, sondern sogar einen Schnell-Löschantrag. Dieser kommt eigentlich nur zum Tragen, wenn extreme Inhalte wie Pornografie oder rechtsextremes Zeug geschrieben wurde. In meinem Fall gab der Inhalt einen Spiele-Publisher aus Berlin wieder.

Auf die Frage hin, warum es gelöscht werden soll, kam die ewige Leier der Relevanz. Auf meinen Hinweis, dass auch anderen Firmen aus der Branche vertreten seien, warf mir besagter Moderator ein paar Links um die Ohren und das wars. Auch meine Kontaktaufnahme mit Wikimedia Deutschland in Berlin blieb recht unpersönlich. Auf direkte Fragen nur Linkwüsten und Regularien. Auch mein Wunsch eines persönlichen Gesprächs wurde abgelehnt, ich solle mich doch mit dem entsprechenden Moderator auseinandersetzen. Dies hatte ich schon versucht, leider ohne einen spürbaren Erfolg.

Ich bin von der Wikipedia maßlos enttäuscht. Die viel gelobte Demokratie ist hier einfach nicht gegeben. Ein einziger Moderator hat dafür gesorgt, dass mein Inhalt gelöscht wird und das nicht mal mit einer Disukussion, sondern mit einem Schnell-Löschantrag. Der Versuch einer Erklärung wurde gar nicht unternommen, stattdessen wich man mir unentwegt aus. Komisch, dass ich zwei Wochen nach dem Ärger eine Einladung zu irgendeiner Wikimedia-Veranstaltung erhielt, die ich aus lauter Frust nicht wahrgenommen habe.

Wikipedia ist toll, aber neue Inhalte zu generieren schier unmöglich, wenn man nicht die richtigen Leute kennt oder selbst einer der Moderatoren ist.