Letzten Samstag waren Karsten und ich im Dunkelrestaurant in der Gormannstr. 14 in Berlin Mitte. Eigentlich wollte ich schon im Jahr 2009 mit meiner Mutter dorthin gehen, aber sie war von der Idee eher abgeschreckt als angetan. Aufgrund einer verlorenen Wette habe ich Karsten also am 13.02.2010 in die Unsicht-Bar eingeladen. Der Termin war auf 18:00 Uhr angesetzt, im Dunkeln befanden wir uns gegen 18:30 Uhr. Nach der Anmeldung am Tresen nahmen wir noch mal Platz und wählten unsere Gerichte aus der Karte.
Nachdem unsere Bestellung aufgenommen wurde, holte uns dann unser Kellner ab. Dieser war blind und kannte sich demnach bestens aus. Als Polonaise ging es dann in den Speiseraum, der vom Licht nur durch einen sehr verwinkelten Gang abgetrennt wurde. Keine Tür, keine Schleuse war hier nötig. Als wir dann am Tisch angekommen waren und unsere Stühle gefunden hatten, fühlte man sich schon etwas komisch. Man wusste nicht wo eine Wand oder wie groß der Raum als Solches ist. Irgendwie saß ich anfangs auch immer ein bisschen geduckt und Karsten hatte das Problem, dass er von jedem Geräusch um uns herum abgelenkt wurde.
Links von mir saß ein Ehepaar, das auch das erste Mal hier war und sich nach dem zweiten Gang irgendwie nichts mehr zu sagen hatte. Dafür hatten Karsten und ich mehr zu besprechen und fühlten uns mit der Zeit auch immer sicherer. Der Kellner kündigte sich und auch die Speisen immer an und fragte, ob soweit alles in Ordnung sei. Das erste Problem ergab sich dann aber beim Essen. Wenn man nicht weiß, wohin man mit der Gabel sticht, um seinen Salat zu essen, dann muss man wohl oder übel die freie Hand zur Hilfe nehmen. Der Kellner meinte auch, dass man das ruhig machen kann, sieht ja eh keiner. Trinken und das Getränk eingießen war hingegen kein Problem.
Alles in Allem war der Besuch im Dunkelrestaurant schon ein Erlebnis, aber für meine Begriffe doch etwas überteuert. Für drei Gänge zahlt man da schon an die 50 Euro pro Person und oben drauf kommen dann noch die Getränke. Die Portionen sind nicht übermäßig klein, aber auch nicht besonders groß, schmeckten aber allesamt sehr gut. Die Tische schienen mier recht eng zusammen gestellt, jedenfalls eckte ich beim Einparke eins, zwei Mal an den Tisch des Nachbarn und diesen selbst an. Insgesamt waren wir zweieinhalb Stunden in der Unsicht-Bar, eine halbe Stunde im Wartebereich, zwei davon im Restaurant.
Wer mal Lust auf was Neues hat und mal ausprobieren möchte, wie er in totaler Finsterniss zurecht kommt, der sollte sich das Dunkelrestaurant unbedingt mal anschauen. Etwas Kleingeld sollte man aber dabei haben, denn die Preise befinden sich in der oberen Preisklasse.