Ich stehe nun schon mehr als fünf Jahre wieder fest im Berufsleben. Nachdem ich von 2003 bis 2004 arbeitslos in Berlin verbrachte, brachte mich ein glücklicher Umstand zu einer der wohl besten Firmen für einen Spiele-Geek wie mich. Von 2005 bis 2006 arbeitete ich bei Blizzard Entertainment und ich erinnere mich heute noch gerne an diese Zeit zurück. Mittlerweile sind viele Jahre ins Land gegangen und ich frage mich, wie die Arbeitsplatzsituation derzeit in Berlin ist. Wie schwer ist es wirklich, kann jeder der Sucht, auch wirklich Arbeit finden?
Wenn man im Berufsleben steht, erscheint einem plötzlich alles nicht mehr so schlimm und ich befürchte, dass es dennoch nicht wirklich besser geworden ist. Ich mag gar nicht an die Stunden, die ich selbst auf dem Arbeitsamt in Berlin Schöneberg-Tempelhof verbracht habe, denken. Auch hoffe ich, dass ich da nie wieder hin muss, denn nicht nur dass es einen runter zieht, man wird irgendwie auch ziemlich komisch behandelt. Dazu kommt dass die Arbeitsagentur nicht unbedingt sehr einladend wirkt. Wenn ich mich an die abgehängten Uhren und ihre hellen Stellen oder die seit Jahren abgelaufenen Zeitschriften im Wartebereich erinnere, wird mir ganz schlecht.
Mittlerweile bin ich 30 Jahre alt und blicke auf eine Berufserfahrung von mehr als zehn Jahren zurück. Dies, versehen mit einer kleinen Portion Glück, brachte mir die jetzige Arbeit, mit der ich sehr zufrieden sein kann. Geregelte Arbeitszeiten, ein gutes Gehalt und nette Kollegen, was will man mehr? Dennoch muss ich oft an mein näheres Umfeld denken und sehe, dass es da nicht so rosig aussieht. Nicht umsonst sind in Berlin gut 20% ohne Arbeit und ich hoffe, das jeder Einzelne etwas findet.
Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es nicht schön ist, arbeitslos zu sein. Man fühlt sich nicht gebraucht und auch wenn man einen Berg an Zeit zur Verfügung hat, kann man den Großteil doch nicht wirklich mit dem verbringen, was man gern tut. Der Überschuß an Zeit wird mit dem Fehlen der finanziellen Mittel ausgeglichen.