Seit dem 08. Oktober 2003 bin ich bei der Foto-Community Photocase angemeldet. Dieses Berliner Unternehmen bietet Fotografen, Grafikern und sonstigen Bildnutzern die Möglichkeit, Geld untereinander auszutauschen und mittels gekaufter Nutzungsrechte nicht Gefahr zu laufen, von einem Anwalt wegen unerlaubter Bildmaterialnutzung abgemahnt zu werden. Nach meinem Vorfall vom Stadtplandienst in Berlin war dieser Schritt nur logisch und er hat sich bisher bezahlt gemacht. Leider musste ich in der letzten Dezember-Woche des Jahres 2010 nun eine neue und unschöne Erfahrung mit Photocase machen. Meine vorhandenen Credits wurden einfach ohne irgendeinen Hinweis von 180 auf 0 reduziert. Hätte ich nicht zufällig vorbeigeschaut, wäre mir dies auch nicht weiter aufgefallen.
Auf Nachfragen beim Kundenservice und auf der Facebook-Seite teilte man mir mit, dass es sich dabei um kostenlose Credits gehandelt habe. Dem ist aber nicht so, denn ich habe im Jahr 2004 zweihundert Credits für bares Geld gekauft. Damals war der Kurs für die Credits noch recht gering, ist aber bis heute in eine nicht unbeachtliche Höhe gestiegen. Habe ich damals für 200 Credits 25 Euro gezahlt, sind wir im Jahr 2011 bei gut 225 Euro. Dies hat wohl auch Photocase gesehen und überlegt, wie sie das Problem der „Altlasten“ beheben kann. Meine virtuellen Punkte wurden über die Jahre hinweg immer wertvoller, zumal ich sie nicht mit vollen Händen ausgegeben habe sondern nur gelegentlich Bildlizenzen erwarb. Ein Verfallsdatum gibt es auch nicht, also was genau soll das?
Das es sich hierbei nicht um kostenlose Credits handelte, habe ich der Firma versucht zu erklären. Auch das Argument, dass die Free-Credits, die man noch zu den Anfängen der Website erhielt, nicht kumulativ waren, reichte nicht aus. Man forderte stattdessen einen Nachweis von mir, dass ich besagte Credits auch bezahlt habe. Da dies aber schon sieben Jahre zurück liegt, ist das recht schwer und auch bei PayPal konnte ich leider keine entsprechende Transaktion finden. Im Zweifel gegen den „Angeklagten“, so dachte man es sich jedenfalls und gab mir von meinen 180 Credits insgesamt 20 Credits zurück. Dies ist ein Verlust von über 89% meines virtuellen Guthabens bei Photocase und das stimmt mich nicht unbedingt glücklich. Da kann auch der 10% Gutschein auf meinen nächsten Einkauf bei Photocase nichts ändern.
Ich finde es gut, dass man auf meine Anfrage reagiert hat und zumindest eine Grundbereitschaft des Entgegenkommens zeigte. Doch mir als Kunden die Preisentwicklung negativ auszulegen und zu versuchen, sang und klanglos mein Guthaben wegzuwischen, ist einfach nicht in Ordnung. Auch die Forderung von mir, nachzuweisen dass ich vor mehreren Jahren für Credits bezahlt habe, die als freie Credits niemals eine solche Höhe hätten erreichen können, ist mir unverständlich. Vielleicht reagiert das Unternehmen noch und gibt mir meine virtuellen Punkte zurück. Dies wäre in meinen Augen nur fair.
Leider wird das Thema weiter von Photocase ignoriert. Auch die Tatsache, dass es auf der Pinwand ihrer Facebook-Seite steht, kann daran nichts ändern. Eine Email über meine Unzufriedenheit über die Entscheidung des Unternehmens auch nicht. Sieht also so aus, als ob ich mich damit abfinden müsste. Geld sehen die von mir jedenfalls keins mehr und ist ja nicht so, dass es nicht genügend andere Anbieter gäbe. Nur schade, dass Photocase so nicht nur sich selbst, sondern auch seinen Fotografen schadet. Ich mag ein kleiner Tropfen sein, aber dennoch ist ein solches Denken ziemlich daneben.
Habe mittlerweile meine Credits wiederbekommen. Nach vielen Emails konnten wir uns letztendlich doch einigen. Vielen Dank für das Entgegenkommen auf jeden Fall.
Trotzdem ein starkes Stück! Wenn jemand etwas streicht, dann muss derjenige doch wohl sicherstellen, dass das rechtens ist.
Soweit ich lese, hast Du viel Zeit aufgewendet (kann mir das mit solchen Erklär-E-Mails suuper vorstellen).
Hast Du wenigstens ein paar Entschädigungspunkte für diesen Aufwand bekommen?