Einmal Cork und zurück

Tony und ich sitzen gerade im Flieger. Mit 90 Minuten Verspätung sind wir nun endlich auf dem Weg nach Berlin. Aufgrund eines Radarausfalls in London, hat sich das alles verzögert. Somit werden wir erst gegen 22:30 Uhr in Berlin sein. Tony spielt grad mit dem NDS und ich schaue aus dem Fenster und schreibe ab und zu ein paar Zeilen Text.

Cork war schön und zwei Tage waren definitiv zu kurz. Trotzdem konnte ich mir einen guten Eindruck über Irland machen und bin der Meinung, dass man dort gut arbeiten und leben kann. Zwar gibt es einige Dinge, die recht gegensätzlich zu Deutschland sind, aber daran kann man sich auch gewöhnen. Die Iren sind ein sehr freundliches Völkchen, was sich nicht nur in ihrer Mimik sondern auch ihrem Umgang miteinander und uns als Touristen.

Die Raubtierfütterung hat begonnen und wir haben auch schnell noch eine kleine Fotosession eingeschoben. Tony haut sich erstmal schön ne Hot Chocolate hinter die Binde.

Am Dienstag abend wurde ich von einem Empfangskomitee abgeholt. Tony und seine beiden Mitbewohner hatten sich an wichtigen Punkten des Flughafens positioniert, um mich möglichst früh abzufangen. Rein ins Taxi und dann gings auch schon auf zur WG. Die drei wohnen auf etwa 90 Quadratmetern zusammen. Neben drei Zimmern hat die Wohnung noch zwei Bäder und eine Wohnküche. Alles sehr schön eingerichtet und sogar mit Balkon.

Zur Arbeit sind es nicht mal 15 Minuten und vom Wohnzimmerfenster kann man sogar das Büro erahnen. Wir haben noch bis spät in die Nacht zusammen gesessen und haben uns gut unterhalten. Gegen 4:00 Uhr war dann Zapfenstreich und alle sind ins Bett.

Am nächsten Morgen bin ich dann gegen 10:00 Uhr aufgestanden und war der Erste im Bad. Im Anschluss sind wir dann zum Blackpool Shopping Center gelaufen und haben dort bei Costa (eine irländische Coffeeshop-Kette) gefrühstückt. Nach einer Stunde sind wir dann zurück zur WG und von dort aus ging es dann in die Stadt.

In den nächsten drei Stunden haben wir viel gesehen, darunter das Universitätsgelände, welches sich in einer alten Burganlage befindet. Danach sind wir über den Kudamm von Cork (St. Patrick Street) gelaufen und haben einen Abstecher zum English Market gemacht. Dort musste mir Tony unbedingt eine Fischfachverkaufskraft zeigen. Mehr soll hier dazu nicht gesagt werden.

Auf dem Weg nach Hause waren wir dann noch gefühlt fünf Stunden beim TESCO (englische Supermarkt-Kette) einkaufen. Tonys Mitbewohner, der nach seinem zweiwöchigen Urlaub sehr stark an einem irischen Gnom erinnerte, traf die Auswahl der einzukaufenden Lebensmittel. Außer beim Käse hatte Tony keine Einwände. Ich durfte den Wagen schieben, so geht man also in Irland mit seinen Gästen um. Na wenigstens durfte ich auch ein paar Sachen auswählen.

An der Kasse stellten wir dann fest, das TESCO-Einkaufstüten deutlich instabiler als ihre deutschen Kollegen sind. Beide Tüten sind gerisssen und so musste Tony sein hart verdientes Geld (0,76 €) in zwei weitere Plastiktüten investieren. Da wir allesamt recht faule Menschen sind, fuhren wir natürlich mit einem Taxi nach Hause.

Dort angekommen mussten wir dann erstmal ein wenig verschnaufen, denn drei Stunden Laufen sind schon recht anstrengend. Nach einer Stunde rafften wir uns dann auf und schnippselten alles klein. Tony dachte nach den Pilzen wäre das Essen schon fertig, aber er hatte wohl die Tomaten, die Paprika und die Zwiebeln vergessen. Hackfleisch musste auch noch angebraten werden und die Nudeln waren ebenfalls noch nicht gekocht. Zwei Stunden nach Beginn des Koches konnten wir dann essen und es sah nicht nur gut aus, es hat auch gut geschmeckt. Zu fünft machten wir uns über den Auflauf her.

Der Abend verlief recht ruhig. Ein kurzer Abstecher zum Off-License (Kiosk) und dann haben wir uns vor die Glotze gelegt und Star Trek geschaut. Gegen Mitternacht war dann auch Schicht im Schacht, da wir am nächsten Tag recht früh raus wollten.

Heute sind wir dann um 9:00 Uhr aufgestanden und wieder frühstücken gegangen. Diesmal waren wir bei Kafkas (ein Restaurant in Blackpool) und wir hätten vielleicht fragen sollen, was Porridge ist. Es klang besser, als es dann aussah. Man könnte als eine Mischung zwischen Müsli und Haferschleim mit Honig umschreiben. Ein Glück hatten wir noch Scrambled Eggs bestellt und dazu einen Cafe Latte.

Auch heute waren wir noch mal in der Stadt unterwegs. Diesmal mit dem Ziel ein paar Souveniers (Staubfänger für teuer Geld) zu kaufen. Ihr glaubt gar nicht wie schwer es is Cork ist, einen Souvenierladen zu finden. Letztendlich waren wir dann erfolgreich und haben ein bisschen Kram gekauft. In einem Schokoladen-Laden sind wir auch noch vorbeigekommen. Dort haben wir handgemachte Schokolade gekauft, eine ist sogar ganz ohne Zucker. Da wird sicher der Jasper freuen.

Den Nachmittag haben wir dann gammelnd auf den WG-Couches verbracht und um 16:00 Uhr hieß es dann Abmarsch. Anstatts ein Taxi zu rufen, haben wir uns (Tony mehr, ich weniger) mit unserem Gepäck abgeschleppt. Ich konnte das Gejammer schon nicht mehr hören, als wir endlich in Sichtweite eines Taxistandes waren. Eine Stunde vor Abflug erreichten wir den Flughafen Cork.

Jetzt musste Tony, der übrigens schon seit drei Stunde keine mehr geraucht hat, erstmal in die Smoking-Area rammeln, um sich dort eine anzustecken. Gleich danach sind wir zum Schalter und haben dort unser Gepäck aufgegeben. Der Herr am Schalter wies uns darauf hin, dass sich der Flug deutlich verzögern würde, da es in London technische Probleme gibt.

Noch schnell einen Cafe bei StarBucks geholt und eine Runde auf der Bank vor dem Flughafen gelümmelt. Gegen halb sechs sind haben wir dann eingecheckt mit dem obligatorischen Gürtel-Striptease. Im Duty-Free-Shop haben wir uns fast zu lange aufgehalten.

Ein Blick auf die Uhr verursachte Panik bei Tony, denn es waren nur noch fünf Minuten bis zum Start. So musste ich mich etwas beeilen und konnte nicht noch mehr Geld ausgeben. Der Flug hat sich dann doch noch um 90 Minuten verzögert, also zum Glück kein verpasster Flug. Ich hatte übrigens auch kurz einen Schreck bekommen, aber wenn man nicht am Bording-Schalter ist, wird man ja noch mehrere Male ausgerufen.

Nun sitzen wir im Flieger und warten auf die Verkaufsshow. Alkohol, Parfums und der ganze Krempel werden gleich an uns vorbeigekarrt. Ich schätze mal, dass wie auf dem Hinflug, kaum einer was kaufen will, es sei denn, Tony reichen seine zwei Flaschen edelster Whisky nicht. Bald schon sind wir in Berlin. Keine Geisterfahrer, keine Bushaltestellen die in die falsche Richtung zeigen. Endlich wieder normale Leute. ^^

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